Nach etwa zehn Jahren Liegezeit hat nun der Kutter „Heimatland“ unseren Hafen für immer verlassen.
Wir bedauern es nicht, obwohl es immer wieder sehr interessante Gespräche über das Schiff gab, wie „da wachsen auch schon Bäume drauf“ oder „gibt es den Eigner nicht mehr?“; auch andere Gedanken wurden geäußert. Jetzt müssen sich die Unterhaltungen unausweichlich ändern: „da hinten lag mal für eine Ewigkeit ein marodes Schiff, da wuchsen schon Bäume drauf. Das hieß „Heimatland“ oder so ähnlich, weißt du das noch?“.
Bereits Wolfgang Storm hat während seiner Amtszeit als Vorsitzender immer wieder versucht, diesen Kutter entsorgen zu lassen. Leider vergeblich, die Zeit war wohl noch nicht reif. Vor 1½ Jahren wurde ein neuer Versuch gestartet. Seither wurden viele verschiedene Wege beschritten, es waren Sackgassen und auch Irrwege dabei; wir führten Gespräche mit Firmen und Ämtern, immer auf der Suche nach einer akzeptablen Lösung.
Die Stadt Rendsburg und der Kreis Rendsburg-Eckernförde zeigten sich sehr kooperativ. Das Landesamt für Umwelt hingegen erwies sich eher als zusätzliche „Herausforderung“ beim Versuch, ein offensichtliches Umweltrisiko abzuwehren. Für die Beseitigung einer Umweltgefahr sei eine Bearbeitungszeit von drei Monaten bis zur Genehmigung zu veranschlagen. Auch müsste noch ein Gutachten nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz eingereicht werden.
Also wieder nach einem anderen und günstigeren Weg suchen… aber irgendwann war es plötzlich soweit, alles passte.
Der Tag des Abschieds stand fest. Nur noch schnell 4.000 Liter Bilgenwasser mussten abgepumpt, in Tanks zwischengelagert und dann von der Fa. Fuhse entsorgt werden (dies selbstverständlich und der guten Ordnung halber mit einer behördlich geforderten Nachweispflicht).
Die dreckige Arbeit des Abpumpens wurde von Udo, Jürgen und unserem ehemaligen Gastlieger Jens übernommen, vielen Dank für euren unermüdlichen und wirklich kräftezehrenden Einsatz.
Wir wurden von der Stadt Rendsburg mit einer tatsächlich kostenfreien(!) offiziellen hafenbehördlichen Genehmigung ausgestattet und dann kam am 21. November der Schlepper „Paulina“ vom Ostseedienst und schleppte die „Heimatland“ ins Trockendock der Werft Nobiskrug. Dort übernahm die Fa. M.W. Recycling das Schiff zum Abwracken. Auch freuen wir uns, dass wir einen langjährigen Gastlieger dazu bewegen konnten, sein marodes Boot ebenfalls auf diesem Weg abwracken zu lassen.
Für die Vorbereitung des Kutters haben sich Jochen und Udo extra einen Tag Urlaub genommen und unglaublich tolle Arbeit geleistet. Vielen Dank für euren Einsatz! – Als kleine Entschädigung gab es dann eine „Freifahrt“ auf dem Schlepper und die Besichtigung des Maschinenraums. Eben etwas für echte Seefahrer!
Wir bedanken uns herzlich bei allen Mitwirkenden, die uns geholfen haben, dieses Projekt zu einem langersehnten und erfolgreichen Abschluss zu bringen.